In den USA wurden im Januar die ersten ETFs auf Kryptowährungen zugelassen. In Europa wird es solche ETF vorerst nicht geben, doch auch hier können Anleger über sogenannte Exchange Traded Products einfach und kostengünstig an der Wertentwicklung von Bitcoin und Co. partizipieren. Doch was sind Krypto-ETFs eigentlich. Und was unterscheidet einen ETF von einem ETP, ETC oder ETN? Wir klären die wichtigsten Fragen.
Was genau ist ein Krypto-ETF und wie funktioniert er?
Mit viel medialem Echo wurde die Zulassung der ersten Spot-ETF auf den Bitcoin in den USA begleitet. Schon im Vorfeld hatten diese und anderen Kryptowährungen deutlich zulegen können. Und bereits die ersten Handelstage waren für die ETF-Anbieter ein Erfolg. So meldete der weltweit größte Vermögensverwalter BlackRock für seinen Exchange Traded Fund namens iShares Bitcoin Trust (IBIT) nach nur zwei Wochen Zuflüsse in Höhe von über 2 Milliarden US-Dollar. Das ist fast doppelt soviel, wie das größte vergleichbare Produkt in Europa, der ETC Group Physical Bitcoin – kurz BTCE – dreieinhalb Jahre nach seiner Auflage an Volumen auf die Waage bringt.
Die börsengehandelte Bitcoin-Fonds erleichtern institutionellen und privaten Anlegern das Investment in Kryptowährungen. In den USA gab es zuvor zwar Bitcoin-ETFs, aber diese investierten nicht direkt in die Kryptowährung, sondern versuchten, über den Future-Handel die Kursentwicklung des Bitcoin nachzubilden. Dabei trägt der Anleger ein höheres Emittentenrisiko.
Außerdem ist das Nachbilden teurer und weniger zuverlässig, da es häufig zu Abweichungen vom Referenzwert kommt. Die Spot-ETFs kaufen Bitcoins dagegen direkt und schützen als Sondervermögen die Anleger gegen den Ausfall des Emittenten.
Warum gibt es keinen Bitcoin-ETF in Europa?
Anleger in der Europäischen Union können keine Bitcoin-ETF wie in den USA kaufen. Das hat seinen Grund, denn in der EU werden ETF als Publikums-Wertpapierfonds eingestuft. Und die müssen zwei Kriterien erfüllen: Zum einen muss es sich bei den Vermögensgegenständen um Wertpapiere handeln. Zum anderen müssen Publikumsfonds die Anlagegelder diversifiziert anlegen. Ein Investment in ein einziges Asset ist nicht gestattet. Solche Standards dienen dem Anlegerschutz, denn so lässt sich leichter erkennen, was hinter einem Produkt steckt.
Somit fallen Kryptowährungen für ETF in der EU aus, da es sich rechtlich nicht um Wertpapiere handelt und ein Investment in nur ein Asset nicht gestattet ist. Gleiches gilt beispielsweise auch für Gold. Allerdings können Anleger in der EU schon seit vielen Jahren über andere Produkte in einzelne Kryptowährungen oder eine Gruppe von Kryptos („Basket“) investieren, und zwar mit Krypto-ETPs.
ETP auf Kryptowährungen: Die europäische Alternative
Exchange-Traded Products – kurz ETPs – ist eigentlich der Oberbegriff für börsengehandelte Wertpapiere, die die Wertentwicklung andere Vermögenswerte oder eines Index abbilden. Exchange Traded Products (ETPs) werden in Europa in die folgenden drei Kategorien unterteilt: ETFs (Exchange Traded Funds), ETCs (Exchange Traded Commodities/Currencies) und ETNs (Exchange Traded Notes).
Häufig wird der Begriff ETP synonym mit ETC (Exchange Traded Cryptocurrency) verwendet, bspw. im Kryptosegment. Der Handel erfolgt wie bei Aktien oder Fonds über ein gewöhnliches Wertpapierkonto. Rechtlich sind ETPs Schuldverschreibungen des jeweiligen Emittenten.
An Börsen notiert, werden solche Produkte ähnlich wie Aktien gehandelt, was bedeutet, dass ihre Preise von Tag zu Tag schwanken können. Die Preise von ETPs werden jedoch von den zugrunde liegenden Anlagen abgeleitet, die sie nachbilden, da sie die Rendite eines Vermögenswerts oder einer Benchmark nachbilden sollen.
ETC: Die Alternative für den Rohstoffmarkt
Als eine Unterkategorie der ETPs gibt es in der Europäischen Union die Exchange-Traded Commodities, kurz ETCs. Wie es der Name schon suggeriert, wird mit diesen Produkten in einzelne Rohstoffe oder Rohstoffkörbe investiert. Der bekannteste Vertreter sind die Gold-ETCs, die sich bereits seit dem Jahr 2004 auf dem Markt befinden. Das Konzept ist also bewährt.
Die ETC Group hat das Akronym in „Exchange Traded Crypto“ umgemünzt, denn die ETPs auf Kryptowährungen funktionieren hier nach dem gleichen Prinzip wie bei den Gold ETCs.
Wie auch bei den Spot-ETFs in den USA wird die Wertentwicklung des Bitcoin oder anderer Kryptowährungen 1:1 nachgebildet. In Europa ist die ETC Group mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 1 Milliarde Euro der größte Anbieter von ETPs auf Kryptowährungen.
Der größte und am meisten gehandelte ETP im Markt ist der ETC Group Physical Bitcoin. Daneben gibt es weitere Anbieter und ETP auf andere Kryptowährungen wie Cardano, Ethereum, Litecoin, Solana oder Ripple (XRP).
Als erster Anbieter weltweit hat die ETC Group zudem einen Krypto-Basket-ETP auf den MSCI Digital Assets Select Index auf den Markt gebracht. Dieses Produkt bildet die Wertentwicklung der 20 führenden investierbaren Coins ab, zusammen repräsentieren sie etwa 85 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung aller Kryptos.
Wie alle Produkte der ETC Group ist auch dieser Basket physisch besichert. Somit bietet er Anlegern eine sichere, einfache und kostengünstige Möglichkeit, passiv und diversifiziert in den Kryptomarkt zu investieren.
ETN: Das Vehikel für komplexe Anlagen
Neben den ETPs auf Kryptowährungen und Rohstoffe gibt es in Europa auch Exchanged Traded Notes – ETNs. Mit einem ETN können Anleger in weitere Basiswerte oder Strategien investieren, die mit anderen Produkten nicht abgedeckt werden können. Dazu gehören beispielsweise ETN auf Indizes wie den DAX, die mindestens dreifach gehebelt werden. Insofern ergänzen ETN die anderen Produktkategorien.
Rein rechtlich handelt es sich bei ETNs ebenfalls um Schuldverschreibungen. Daher sollten Anleger immer darauf achten, ob und wie das Produkt besichert ist. Im besten Fall werden sie wie die Produkte der ETC Group physisch besichert, d.h. jeder Anteil ist zu 100 Prozent mit den Kryptowährungen hinterlegt. Das Pfandrecht an den Kryptowährungen in der Verwahrung hält im Falle der ETC Group ein unabhängiger Treuhänder, der in einem Insolvenzszenario des Emittenten über die Vermögenswerte zugunsten der Anleger verfügt. Im Gegensatz zu ETCs haben ETNs häufig eine begrenzte Laufzeit, auch das erhöht das Risiko der Investments.
WICHTIGER HINWEIS:
Dieser Artikel stellt weder eine Anlageberatung dar, noch bildet er ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf von Finanzprodukten. Dieser Artikel dient ausschließlich zu allgemeinen Informationszwecken, und es erfolgt weder ausdrücklich noch implizit eine Zusicherung oder Garantie bezüglich der Fairness, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Richtigkeit dieses Artikels oder der darin enthaltenen Meinungen. Es wird davon abgeraten, Vertrauen in die Fairness, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Richtigkeit dieses Artikels oder der darin enthaltenen Meinungen zu setzen. Beachten Sie bitte, dass es sich bei diesem Artikel weder um eine Anlageberatung handelt noch um ein Angebot oder eine Aufforderung zum Erwerb von Finanzprodukten oder Kryptowerten.
VOR EINER ANLAGE IN KRYPTO ETP SOLLTEN POTENZIELLE ANLEGER FOLGENDES BEACHTEN:
Potenzielle Anleger sollten eine unabhängige Beratung in Anspruch nehmen und die im Basisprospekt und in den endgültigen Bedingungen für die ETPs enthaltenen relevanten Informationen, insbesondere die darin genannten Risikofaktoren, berücksichtigen. Das investierte Kapital ist risikobehaftet und Verluste bis zur Höhe des investierten Betrags sind möglich. Das Produkt unterliegt einem inhärenten Gegenparteirisiko in Bezug auf den Emittenten der ETPs und kann Verluste bis hin zum Totalverlust erleiden, wenn der Emittent seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Die rechtliche Struktur von ETPs entspricht der einer Schuldverschreibung. ETPs werden wie andere Wer